Edu­ard Raach-Döt­tin­ger (1919 – 1991)

Edu­ard Raach-Döt­tin­ger war ein Bild­hau­er, der in Reut­lin­gen ge­bo­ren wurde und die meis­te Zeit sei­nes Schaf­fens in Enin­gen unter Ach­alm ver­brach­te. Hier be­trieb er ein gro­ßes Ate­lier, in dem eine Viel­zahl sei­ner Ob­jek­te ent­stand.

Raach-Döt­tin­ger ging beim 14 Jahre äl­te­ren Bru­der in die Lehre als Stein­bild­hau­er. Nach sei­nem Mi­li­tär­dienst und einem län­ge­ren La­za­rett­auf­ent­halt stu­dier­te er zwi­schen 1948 und 1950 an der Aka­de­mie der bil­den­den Küns­te in Stutt­gart. 1954 dann der Umzug nach Enin­gen. Bis zu sei­nem Tod 1991 ist Raach-Döt­tin­ger frei­schaf­fen­der Künst­ler ge­we­sen. Schon früh wid­me­te er sich kör­per­li­chen, fi­gür­li­chen und nicht sel­ten sinn­li­chen Mo­ti­ven. Die For­mu­lie­rung „For­men der Liebe und Mensch­lich­keit“ be­schreibt sein Werk daher sehr tref­fend. Er er­ar­bei­te­te den weib­li­chen Torso, Paar­ge­stal­ten und Mut­ter-Kind-Plas­ti­ken. Er nahm sich un­ter­schied­li­che Ma­te­ria­li­en wie Mu­schel­kalk, Ze­ment­guss, Sand­stein, Mar­mor und Bron­ze zur Hand.

Viele sei­ner ge­schaf­fe­nen Ar­bei­ten waren Auf­trags­ar­bei­ten, die er für Städ­te, Ge­mein­den und Pri­vat­häu­ser schuf. So be­fin­den sich in der gan­zen Re­gi­on bis heute Denk­ma­le, Brun­nen und Frei­plas­ti­ken von Raach-Döt­tin­ger. Gleich mehr­mals schuf er Ob­jek­te für sei­nen Wohn­ort Enin­gen: Am alten Markt­platz steht der Enin­ger Krä­mer, der an die alte Enin­ger Tra­di­ti­on er­in­nert. Vor der Gast­stät­te Bären thront auf einem Brun­nen ein kräf­ti­ger Bär aus Mu­schel­kalk. Auf dem Weg in die Gün­ther-Zel­ler-Sport­hal­le be­geg­net man dem Ar­tis­ten-Paar aus Bron­ze und am Kin­der­be­cken des Enin­ger Frei­bads sitzt ein fast über­le­bens­gro­ßer See­lö­we aus Dia­bas, einer be­son­de­ren Ge­steins­art. Ins­ge­samt 14 Ta­feln in der ka­tho­li­schen Kir­che zei­gen den Kreuz­weg Jesu. Selbst einen der Brun­nen auf dem Enin­ger Fried­hof schuf Edu­ard Raach-Döt­tin­ger.

Li­te­ra­tur:

  • For­men der Liebe und Mensch­lich­keit. Skulp­tu­ren von Edu­ard Raach-Döt­tin­ger. Reut­lin­gen 1984.
  • Hei­mat- und Ge­schichts­ver­ein Enin­gen unter Ach­alm e.V.: Öf­fent­li­che Kunst in Enin­gen unter Ach­alm. Enin­gen 2012, S. 32-47.
  • Tho­mas Leon Heck / Joa­chim Lieb­chen: Reut­lin­ger Künst­ler Le­xi­kon. Reut­lin­gen/Tü­bin­gen 1999, S. 209.